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60 Gemüsesorten in 60 Tagen: Paprika & Chili

Kaum ein anderes Gemüse erinnert uns an Wärme, Sommer und Süden wie Paprika - aus guten Gründen, denn Paprika & Chili lieben Wärme und Sonne. Ihren Ursprung hat die Paprika in der Chilischote, die von den Ureinwohnern in Mittelamerika schon vor etwa 10.000 Jahren angebaut wurde. Dort lernte sie der italienische Seefahrer Christoph Kolumbus kennen, der sie nach Europa brachte. Seitdem wird sie hier gezüchtet, so dass heutzutage es unzählige Chilisorten gibt, die sich in ihrer Schärfe unterscheiden. Doch all diese Sorten stammen von insgesamt fünf Muttersorten ab, die Unterschiede in der Herkunft, Schärfe und Form haben. Diese Muttersorten sind nur unter ihren botanischen Bezeichnungen bekannt. Erfahren Sie mehr darüber unter www.chilipflanzen.com. Interessantes gibt es über die Chili auch unter www.querkochen.at

 

Die Paprika, so wie wir sie kennen sozusagen die süße, große Schwester der Chili), wurde erst im 20. Jahrhundert aus der scharfen Chili- bzw. Peperonipflanze gezüchtet. Einerseits wurde die Schärfe weggezüchtet, andererseits ist die neue Züchtung um einiges größer als die ursprüngliche Pflanze. Form, Farbe und Vielfalt kommen dabei ins Spiel! Umso mehr schade ist es, dass nur ein beschränkte Auswahl an Paprika-Sorten im Supermarkt zu finden sind.

 

Kulinarisch sind Chilischoten Dank innovativen Chili-Liebhaber wie Jamie Oliver in letzter Zeit sehr populär in Europa geworden. Chili verleiht den unterschiedlichsten Gerichten das gewisse Etwas und ist seit immer ein wichtiges Gewürz in den Küchen Lateinamerikas und Südostasiens. Die Chilischote verleiht Fleisch-, Fisch,- Geflügel- und Gemüsegerichten eine exotische und intensive Note und ist auch ein wesentlicher Bestandteil von Gewürzmischungen wie Tabasco-Sauce und Currypulver. Doch die Schärfe ist nicht jedermanns Sache - durch das Entfernen der Kerne kann sie etwas verringert werden. (Wussten Sie, dass Chili auch glücklich macht? Schärfe ist kein Geschmack, sondern eine Schmerzempfindung, die über die Hitzerezeptoren im Mund ausgelöst wird und somit die Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannte Glückshormonen, im Gehirn bewirkt. Das und mehr erfahren zu Chili Sie unter www.openscience.or.at. )

 

In der Küche ist die süße Paprika seit längerem beliebt, ob roh im Salat, als leckerer Gemüsesnack für zwischendurch, gegart, geschmort, gebraten, gefüllt oder eingelegt. Paprika liefert in ihren verschiedensten Farb- und Geschmacksvarianten etwas fürs Auge und den Gaumen. Auch das Paprikapulver ist mittlerweile fester Bestandteil in fast jedem Gewürzregal; Tanja verwendet dabei am liebsten die geräucherte, scharfe Version aus Spanien, die unter anderem als Gewürz bei Chorizo verwendet wird. 

 

Im ersten Aufbaujahr des Küchengartens hat Tanja nur jeweils zwei Sorten von Paprika und Chili angebaut, denn ihr Augenmerk lag auf anderen Gemüsesorten. Heuer sind aber Paprika und Chili im Test! Kleine Mengen von unterschiedlichen Sorten werden angebaut, um die besten Sorten für den Freilandanbau in dem besonderen Mikroklima am Hattingerberg auszuwählen.  Kriterien bei der Auswahl: Geschmack, Farbe und Reifedauer.

 

Paprika:

 

  • „Ferenc Tender“, eine alte, bewährte Sorte
  • „Sweet Chocolate“, eine dunkle Sorte
  • „Yankee Bell“, eine rote Sorte bei Vollreife
  • „Spitzpaprika“
  • „Melrose“, eine rote Sorte
  • “King of the North”, eine frühreifende Sorte
  • „Canary Bell“, eine gelbe Sorte
  • „Purple Beauty“, eine violette Sorte
  • “Yolo Wonder”, eine alte Sorte mit hervorragendem Geschmack
  • „Marconi“, eine alte italienische Sorte, die bei Vollreife gelb ist

Chili:

  • „Habanada“, eine weniger scharfe Habanero-Sorte
  • „Jalapeno Early“, der Klassiker für Salsa
  • „Poblano“
  • „Cayenne“
  • „Padron“, eine spanische Sorte, die bei Tapas beliebt ist

Nährwert: Paprika enthält doppelt bis dreimal so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Außerdem ist sie reich an Vitamin A und Vitamin E und Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Kalzium. Je farbenfroher, je süßer, denn vollgereiften Paprika entwickeln nicht nur gelbe oder rote Farbe sondern auch mehr Zucker. Chili wird auch heilende Wirkungen nachgesagt. Die Schote ist reich an Vitamin A, B1, B2, B3, E, Eisen und Kalzium und enthält doppelt so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Der enthaltene Stoff Capsaicin, der die Schärfe bewirkt, schützt die Magenschleimhaut und wirkt anitoxidativ, entzündungshemmend und schmerzlindernd.

 

Fun Facts: Laut www.alimentarium.org mischten die Azteken mischten die Paprika in ihren „Xocolatl“ – ein Kakaogetränk, das mit Vanille und anderen Gewürzen abgeschmeckt wurde. Die Frucht wurde dort schon verwendet, als sie in der übrigen Welt noch völlig unbekannt war.  Danke dem Chemiker Wilbur Scoville können wir den Schärfegrad von Chili-Sorten systematisch messen. Er entwickelte 1912 die Scoville-Skala, mit der die Schärfe von Chilis festgestellt wird. Die Methoden zur Feststellung haben sich immer weiterentwickelt, doch die Bezeichnung „Scoville““ wurde bis heute beibehalten. Die „Bhut Jolokia Chili“ wurde mit einem Scoville-Wert von einer Million zur schärfsten Chili der Welt erklärt. Eine „Jalapeno Chili“ hat im Vergleich dazu einen Wert zwischen 2500 und 8000 Scoville. Mehr darüber finden Sie unter www.querkochen.at

 

Erhältlich: Im Küchengarten werden Paprika und Chili von August bis Oktober im vollreifen Zustand geerntet. Entsprechende Paprika-Sorten werden zusammen mit Tomaten und Melanzane als Ratatouille-Mischung für Kunden und Kundinnen verpackt. Tanja plant auch Salsa-Mischungen für Liebhaber der feurigen Küche!

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